Wandlung – Einsicht durch intensives Einlassen

Wandlung – Einsicht durch intensives Einlassen und Vertrauen

Von der Kontrolle und Absicherung des Lebens, zum intensiven Einlassen in ein Thema, und zur Einsicht, dass Vertrauensvorschuss die Eigenverantwortung stimuliert.

Worum geht es in diesem Lebensbereich?

In diesem Lebensabschnitt vertiefen wir unsere Beziehungen, indem wir sowohl die Bedingungen setzen, als auch eine absolute Entscheidung treffen, damit eine feste Bindung zustande kommt. Eine tiefe Beziehung zu einem anderen Menschen bringt allerdings auch Ungewissheit, da man nicht mehr alle Dinge selbst im Griff haben kann. Wir müssen unsere eigene Identität aufbrechen und bis zu einem gewissen Grad Vorstellungen und Werte loslassen, was auch einem geistigen Sterbeprozess gleichkommt. Deshalb zeigen sich hier auch Themen wie Vergänglichkeit, Tod, Trennung und Verlust.

Auf der körperlichen Ebene erleben wir durch den Sex eine Form der Selbsttranszendenz. Durch die Vereinigung vergessen wir uns selbst, und verschmelzen mit dem anderen. Beziehungen sind deshalb starke Katalysatoren für Veränderungen. Es steigen ungelöste Probleme aus früheren Beziehungen an die Oberfläche, insbesondere frühe Bindungsprobleme mit den Eltern. In intensiven Beziehungen steigen wir in die Tiefen unseres Wesens hinab, und finden dort verborgene Anteile aus unserer früheren Kindheit wie Neid, Gier, Eifersucht, Wut und das Bedürfnis nach Macht und Kontrolle.

Hier finden wir alle Ebenen der gemeinsamen Erfahrung. Unsere kulturellen Wertvorstellungen, die gemeinsamen Finanzen, die Macht und Mittel, um sie zum Wohle der Allgemeinheit einzusetzen, sowie die gemeinsamen Ressourcen unseres Planeten.

Lebensbereich Wandlung

Trennende Sichtweise

Sich auf eine Beziehung einzulassen, stellt ein gewisses Risiko dar. Wir haben gelernt, dass Vertrauen gut, aber Kontrolle noch besser ist. Kontrolle senkt hingegen die Bereitschaft, sich auf eine Bindung einzulassen und vermeidet ein Gleichgewicht zwischen beiden Beteiligten.

Wenn unsere Überzeugungen, Vorstellungen und Prinzipien infrage gestellt werden, dann halten wir an diesen zunächst fest, da es Teile unserer Identität sind, mit der wir uns identifizieren. Wenn wir nicht bereit sind, unsere Vorstellungen zu hinterfragen oder loszulassen, dann werden wir versuchen durch Macht und Kontrolle den anderen gefügig zu machen. Das Gefühl der Schuld sitzt enorm tief, und kann zu erheblichen Lebenskrisen auswachsen.

Das tiefe Einlassen mit dem anderen wird in den meisten Partnerschaften durch den Sex erreicht. Im sexuellen Akt vergessen wir uns zwar und werden eins, aber diese Erfahrung ist nur von kurzer Dauer. Wenn der Sex sich ausschließlich auf die körperliche Vereinigung konzentriert, kann es passieren, dass der andere zum Objekt der Begierde wird.

Ein Teil der Wut und des Zorns, die wir manchmal empfinden und an unserem Partner auslassen, lässt sich bis in die Kindheit zurückverfolgen. Indem wir diese dunkle Seite leugnen, unterdrücken wir ein riesiges Reservoir an psychischer Energie. Wenn wir unsere Rachsucht, Grausamkeit oder Wut wahllos ausleben, dann vergeuden wir unsere Energie und zerstören möglicherweise alles, anstatt die Veränderung bewusst zu steuern. Auch Dominanz und Macht über andere sind in den meisten Fällen auf frühe, unbewusste Erfahrungen zurückzuführen.

Verbindende Sichtweise

Die erste Beziehung in unserem Leben ist die zu unserer Mutter oder zum Mutterersatz, denn unser Überleben hängt von ihr ab. Ohne die fürsorgliche Liebe und den Schutz von jemandem, der größer und erfahrener ist als wir, sind unsere Überlebenschancen sehr gering. Als Erwachsene sind wir aber in der Lage, unsere eigenen Überlebensbedürfnisse zu bewältigen. Prüfungen und Schwierigkeiten helfen uns, diese ungelösten und verborgenen Ängste aufzudecken.

Wir können nichts ändern, von dem wir nicht wissen, dass es da ist. Wir können nicht etwas verändern, was wir verurteilen. Hier bietet sich die Gelegenheit, den Zusammenhang zwischen den gegenwärtigen Beziehungsproblemen und den Problemen mit Mutter und Vater in der frühen Kindheit neu zu untersuchen. Das Geschenk ist eine größere Selbsterkenntnis und Selbstbeherrschung, die es uns ermöglicht, unseren Lebensweg mit weniger Ballast fortzusetzen. Daraus ergibt sich auch die Verantwortung, ethisch und verantwortlich mit den uns anvertrauten Mitteln, und der Macht umzugehen.

Beziehungen sind der schnellste und stärkste Katalysator, um im Leben an Reife, Verantwortung und Liebe zu wachsen. Je tiefer wir uns in ein Thema einlassen, desto intensiver setzen wir uns damit auseinander. Und daraus entsteht letztlich Lebensweisheit. Wenn wir unserem Partner Vertrauen schenken, dann ist dies eine Einladung für ihn, das Gleiche zu machen. Was möglich ist, hängt nicht vom anderen ab, sondern von einem selbst.

Eine Beziehung ist in ihrer höchsten erfahrbaren Form immer eine Vereinigung, eine Auflösung der Getrenntheit. Es ist eine Rückbesinnung aus der Illusion der Trennung, die wir als unsere Welt und als unsere Realität beschreiben. Das bedeutet, ein wahrhaftiges Eins-Sein in der Beziehung ist nur dann möglich, wenn wir wissen, dass wir geistigen Ursprungs sind.

Enden und Neuanfänge können uns aufgedrängt werden oder wir übernehmen eine aktive Rolle beim Einreißen alter Strukturen, um Platz für etwas Neues zu schaffen. Die Form kann zerstört werden, aber die Essenz bleibt, um in einer anderen Form wieder aufzublühen. Transformation ist ein ständiger Prozess in der Natur. Wie der Phönix können wir vorübergehend zu Asche zerfallen, aber wir können wieder auferstehen und uns erneuern. Die Form kann zerstört werden, aber die Essenz bleibt, um in einer anderen Form wieder aufzublühen.

Leitgedanken

  • Wie gehe ich mit Veränderungen um, und trage ich die Konsequenzen?
  • In welche Gebiete oder mit welchen Menschen kann ich mich noch mehr einlassen?
  • An welchen Strukturen halte ich noch fest, obwohl sie nicht länger förderlich für mich sind?

Wie definierst Du Deine Weltsicht und Dein Selbstbild?

Der Selbsttest mit einer detaillierten Analyse ermöglicht es Dir, Deine aktuelle Lebenssituation zu reflektieren und herauszufinden, in welchen Lebensbereichen Du Veränderungen initiieren kannst, um ein erfüllteres Leben in diesen Bereichen zu erreichen.

Der Wandel in den zwölf Lebensbereichen

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