Identität – das individuelle Selbst als Funktion des Ganzen

Identität – Das individuelle Selbst als Ausdruck des Ganzen

Von der Illusion der Trennung und der egoistischen Identität hin zur Erkenntnis des wahren Selbst, das in seiner göttlichen Bestimmung die Welt heilt und der Liebe und der Einheit dient.

Worum geht es in diesem Lebensbereich?

Die Individualität ist der erste Entwicklungsabschnitt in unserem Leben. Er beschreibt die physischen und geistigen Anlagen, die sich von jedem anderen Menschen unterscheiden. Dies drückt sich sowohl in seiner Veranlagung, den intrinsischen Begabungen und Fähigkeiten, als auch in seiner Persönlichkeit aus. Diese Eigenschaften spiegeln sowohl wider, wer wir sind, als auch, wie wir dem Leben begegnen. Es ist der erste Schritt in die Individualisierung und beinhaltet unsere körperliche Selbstwahrnehmung.

Es ist wie eine Linse, durch die wir die Existenz wahrnehmen. Der Fokus, den wir ins Leben bringen, und die Art und Weise, wie wir die Welt wahrnehmen. Deswegen handeln und verhalten wir uns konsequenterweise in Übereinstimmung mit unserer Sichtweise. Das Leben richtet sich nach unseren Erwartungen und spiegelt uns unsere eigene Sichtweise zurück.

Wenn wir eine rote Brille aufhaben, sieht die Welt rot aus, und wir werden entsprechend handeln. Wir können ganz anders handeln, wenn wir die Welt durch unsere Brille blau sehen. Es ist sowohl das Labyrinth, das wir erschaffen, als auch der Weg, der aus dem Labyrinth herausführt. In diesem Sinne ist das, wonach wir suchen, auch das, was die Suche auslöst.

Lebensbereich Individualität

Getrennte Wahrnehmung

Das Verständnis von Individualität wurde im Wesentlichen bestimmt durch die Identifikation mit materiellen und geistigen Errungenschaften, als auch in der Art und Weise, wie man sich von seinen Mitmenschen und der Natur abgrenzte. Die grundlegende Ansicht, dass es primär um das Überleben geht, sowie die Auffassung, dass es nicht genug für alle gibt, führte zur zentralen Ausrichtung des Konkurrenzdenkens.

Das vorherrschende gesellschaftliche Model konzentriert sich primär auf den Körper und vernachlässigte das geistige Potenzial. Dieses Konzept führt langfristig zu einer abgetrennten, desolaten und ausgeraubten, seelenlosen Natur. Zu einem Zustand der inneren Verwahrlosung, der Gefühlslosigkeit, sowie einer zunehmenden Isolation, die in Erschöpfung und Depression mündet.

Heilender Wechsel der Sichtweise

Die Individualität definiert sich als Identifikation mit den eigenen intrinsischen Veranlagungen. Die Einzigartigkeit wird als geistiges Gut erkannt, nicht mehr als nur Physisches. Da jeder Mensch individuell ist, sind wir darin alle gleich, und es entsteht dadurch mehr Akzeptanz und Verantwortung für das eigene Schicksal. Wir erleben uns zwar als getrennt, aber jede Einzigartigkeit ist Ausdruck und Teil der Schöpfung und des Ganzen.

Die eigene Originalität dient nicht länger der Selbstdarstellung und dem Selbstzweck, verstärkt daher nicht länger die Trennung zwischen allem Lebendigen. Stattdessen stellt sie ihre Inhalte in den Dienst des Kollektivs. Der einzelne gewinnt an Würde und Selbstvertrauen, was letztlich zu wirklicher Freiheit, innerem Frieden und der Ausdehnung der Liebe führt.

Erlöste Erkenntnis

Die erlöste Identität erkennt sich nicht mehr als getrenntes Ich, das sich durch Abgrenzung definiert, sondern als bewusster Ausdruck des Ganzen. Die Einzigartigkeit jedes Menschen bleibt bestehen, doch sie wird nicht mehr als Mittel zur Selbstdarstellung genutzt, sondern als Kanal für einen höheren Zweck.

Die frühere Überzeugung, sich selbst genügen zu müssen, wird durch die Erfahrung ersetzt, dass wahre Erfüllung in der Verbindung mit dem Ganzen liegt. Das Selbst wird nicht aufgegeben, sondern neu verstanden: als Instrument des Geistes, das in seiner besonderen Form einen universellen Inhalt vermittelt – die Liebe.

In diesem Zustand dient die Persönlichkeit nicht länger dem Ego, sondern dem Heiligen Geist. Sie wird zur Brücke zwischen Himmel und Erde – ein Mittel, durch das Heilung, Vergebung und Erinnerung an die wahre Identität in die Welt gebracht werden.

Das Leben wird nicht mehr aus einem inneren Mangel heraus gestaltet, sondern aus der Fülle einer bereits vollendeten Schöpfung. Die Frage „Wer bin ich?“ erhält eine Antwort, die nicht trennen, sondern verbinden will: Ich bin, um zu geben. Und was ich gebe, ist, was ich bin.

Leitgedanken für die Heilung

  • Die wahre Identität als Teil des Ganzen erkennen
    Deine wahre Identität ist nicht isoliert oder getrennt. Sie ist ein einzigartiger Ausdruck des Universellen, das in allem und jedem lebt. Erkenne, dass du nicht „von“ etwas bist, sondern „ein Teil von“ allem – in einer untrennbaren Verbindung.
  • Die Illusion der Trennung auflösen
    Die Vorstellung, dass du getrennt und allein bist, entsteht aus einem falschen Glauben. Indem du die Wahrheit über deine wahre Natur erkennst, lässt du diese Illusion hinter dir. Deine Identität ist nicht das Ego, sondern das Licht des Geistes, das in allem leuchtet.
  • Die eigene Funktion im Dienst des Ganzen finden
    Deine Einzigartigkeit ist ein Geschenk, das im Dienst der gesamten Menschheit und der Schöpfung steht. Erkenne, dass deine besonderen Fähigkeiten und Begabungen nicht dazu da sind, dich von anderen abzugrenzen, sondern um zum Wohl des Ganzen beizutragen. Deine wahre Erfüllung findest du nicht im isolierten Erfolg, sondern im liebevollen Geben.

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