“Das Aufkommen superintelligenter KI wäre entweder das Beste oder das Schlimmste, was der Menschheit passieren kann.” – Stephen Hawking
Eine der drastischsten Veränderungen über die nächsten Jahrzehnte wird die exponentielle Entwicklung, Verbreitung und Anwendung der künstlichen Intelligenz sein. Diese Revolution, die durch die neue Luftepoche ins Leben gerufen wurde, wird alles in den Schatten stellen, was wir bisher an technologischen Entwicklungen gesehen haben. Im Vergleich dazu wird uns die industrielle Revolution wie ein armseliger Versuch erscheinen, Gaslampen durch elektrische Lampen zu ersetzen. Man könnte auch sagen, dass die KI das finale Ergebnis der industriellen Revolution ist.
Der klassische Computer
Als die Firma Intel 1974 den ersten Chip mit der Bezeichnung 8080 herstellte, ahnte noch niemand, wohin diese bahnbrechende Entwicklung führen würde. Die Taktfrequenz, was für die Geschwindigkeit der Berechnungen ausschlaggebend ist, lag bei 2 MHz, was 2 Millionen Schaltimpulsen pro Sekunde entspricht. Die Speicherkapazität betrug 64 kByte, was etwa 20 Textseiten entspricht. Die Anzahl der integrierten Transistoren, die jeweils eine Informationseinheit (Bit) speichern konnten, betrug gerade einmal 6000.
Springen wir ins Jahr 2023, als Apple den M2 Ultra Prozessor der Öffentlichkeit vorstellte. Der M2 Ultra hat eine Taktfrequenz von 3,5 GHz, besteht aus 134 Milliarden Transistoren und seine Architektur unterstützt eine revolutionäre Speicherkapazität von bis zu 192 GB. Das ‚G‘ steht für Giga, und bedeutet eine Zahl mit neun Nullen! Diese gigantische Leistungssteigerung, sowie die immer höhere Dichte der Schaltkreise haben in wenigen Jahren ihre physikalische Grenze erreicht. Einzelne Schaltkreise sind nur noch wenige Atomstrukturen voneinander entfernt, und eine weitere Reduzierung scheint mit der sich auf Silizium basierenden Technologie nicht möglich zu sein.
Eine neue Technologie ist jedoch seit Jahren schon in den Forschungslabors aller großen Tech-Giganten im Fokus.
Der Quanten-Computer
Quantencomputing ist eine neue Art von Computer, die winzige Teilchen namens Qubits verwendet, um Berechnungen durchzuführen. Anders als herkömmliche Computer, die nur Nullen und Einsen (Bits) für mathematische Operationen nutzen, können Quantencomputer Qubits verwenden, die gleichzeitig in vielen verschiedenen Zuständen existieren können. Dies macht Quantencomputer atemberaubend schnell und leistungsstark.
Stell dir vor, du müsstest in einer Bibliothek mit einer Million Büchern ein bestimmtes Buch finden. Ein herkömmlicher Computer müsste jedes Buch nacheinander überprüfen, um es zu finden, aber ein Quantencomputer kann alle Bücher in einem einzigen Schritt gleichzeitig überprüfen, was die Suche fast zeitlos erscheinen lässt.
Klassische Computer wie PCs, Tablets oder Mobiltelefone nutzen ein binäres Codesystem, welches die Ziffern 0 und 1 verwendet, um Informationen darzustellen. Sie verwenden zudem Transistoren, um Berechnungen auszuführen. Stell dir einen Lichtschalter in einem Raum vor: Wenn er eingeschaltet ist, fließt Strom zur Glühbirne und bringt sie zum Leuchten. Bei ausgeschaltetem Zustand unterbricht er den Stromfluss, wodurch das Licht erlischt. Ein Computer funktioniert ähnlich, indem Transistoren als winzige Schalter agieren. Diese können ein- oder ausgeschaltet werden, um komplexe Berechnungen durchzuführen.
Quantencomputer basieren auf den Prinzipien der Quantenmechanik und nutzen sogenannte Quantenbits oder Qubits. Diese können gleichzeitig in mehreren Zuständen existieren, was als Superposition bezeichnet wird. Im Unterschied zu klassischen Computern, die auf binären Zahlen zur Darstellung von Daten aufbauen, setzen Quantencomputer Qubits ein, um Berechnungen exponentiell schneller auszuführen.
Durch den Quanteneffekt der Superposition kann ein Quantenbit gleichzeitig in mehreren Zuständen existieren. Diese Eigenschaft ermöglicht es Quantencomputern, zahlreiche Berechnungen gleichzeitig auszuführen und dadurch den Berechnungsprozess exponentiell zu beschleunigen. Mithilfe des quantenphysikalischen Phänomens des Entanglements können Qubits miteinander verknüpft werden. Das bedeutet, der Zustand eines Qubits hängt vom Zustand eines anderen ab. Dies erlaubt es, komplexe Berechnungen um ein Vielfaches effizienter durchzuführen als es klassische Computer vermögen.
Quantencomputer haben zweifellos das Potenzial, die Art und Weise, wie wir Informationen verarbeiten und speichern, zu revolutionieren. Dennoch bestehen nach wie vor diverse Herausforderungen und Beschränkungen, die bewältigt werden müssen, bevor diese Technologie in der Praxis anwendbar wird. Diese Einschätzung trifft zumindest auf die Anwendung im Consumer-Bereich zu.
Qubits sind äußerst empfindlich und anfällig für Umgebungsrauschen, welches Fehler in Berechnungen verursachen kann. Um nützliche Berechnungen durchzuführen, müssen Quantencomputer skaliert werden. Dies erfordert eine Erhöhung der Anzahl der verwendeten Qubits. Derzeit stehen Quantencomputer nur einer begrenzten Anzahl von Forschern und Unternehmen zur Verfügung.
Im Jahr 2019 führte der Quantencomputer von Google eine Berechnung in weniger als vier Minuten durch, für die der leistungsstärkste Computer der Welt 10.000 Jahre gebraucht hätte. Das bedeutete zu dieser Zeit, dass Googles Quantencomputer etwa 158 Millionen mal schneller ist als der damalige schnellste Supercomputer der Welt.
Der theoretische Physiker John Preskill nannte den Zeitpunkt, an dem Quantencomputer Dinge tun können, die für gewöhnliche Computer nicht möglich sind ‚Quantum Supremacy‘ auf Deutsch Quantenvorherrschaft. Ihre Fähigkeit zur Problemlösung wird schon bald sämtliche bestehende Verschlüsselungstechniken überflüssig machen, wodurch Kommunikation, finanzielle Transaktionen und sogar militärische Verteidigungsmechanismen grundlegend infrage gestellt werden.
Künstliche Intelligenz
Im Jahr 2010 tauchte künstliche Intelligenz eher in dystopischen Science-Fiction-Filmen auf als im Alltag. Und es war sicherlich nicht etwas, worüber sich die Menschen Sorgen machten, dass es vielleicht in naher Zukunft ihre Arbeitsplätze übernehmen könnte.
Seitdem hat sich vieles verändert. Künstliche Intelligenz wird mittlerweile in vielfältigen Bereichen eingesetzt – angefangen von der Verbesserung von Smartphone-Fotos bis hin zur Analyse von Persönlichkeitsmerkmalen während Vorstellungsgesprächen. Sogar der Kauf eines Sandwiches ohne Beteiligung eines Kassierers ist möglich geworden. Gleichzeitig nimmt jedoch auch der Einsatz von künstlicher Intelligenz für Überwachungszwecke zu, wie beispielsweise bei den Technologien für die Gesichtserkennung. Ebenso wird KI vermehrt zur Verbreitung von Fehlinformationen genutzt, sei es durch gefälschte Bilder, Videos oder Sprachinhalte.
Ein Großteil der künstlichen Intelligenz, mit der du regelmäßig in Kontakt kommst, verwendet eine Technik namens maschinelles Lernen. Bedeutende Entwicklungen im letzten Jahrzehnt konzentrieren sich dabei auf eine Art von maschinellem Lernen, die als Deep Learning bezeichnet wird und dem Funktionsprinzip von Neuronen im Gehirn nachempfunden ist.
KI Bilderzeugung
Bei Deep Learning kann ein Computer beispielsweise damit beauftragt werden, Tausende Videos mit Katzen anzusehen, um zu lernen, wie eine Katze aussieht. Diese Lernmethode wurde von einigen Software-Unternehmen weiter verbessert, und mittlerweile gibt es im Internet bereits eine Vielzahl von Anwendungen (Stapel Diffusion, Firefly, MidJourney), die aus der Eingabe von ein paar Worten, auch Prompt genannt, in Sekunden komplette fotorealistische Bilder erstellen. Diese Bilder sind von realen Bildern kaum noch zu unterscheiden, und werden schon in den nächsten Jahren Perfektion erreichen.
KI Programme für die Bilderzeugung hat bereits so viele Bilder erstellt, wie Fotografen in 150 Jahren aufgenommen haben.
Im Jahr 2022 sind im Internet Dutzende von Online Foren entstanden, die sich der KI-Kunst widmen, von Reddit über Twitter bis Discord. Tausende KI-Künstler üben sich darin, präzise Vorgaben zu erstellen und die Ergebnisse mit anderen zu teilen. Seit letztem Jahr wurden mehr als 15 Milliarden Bilder mithilfe von Text-zu-Bild-Algorithmen erstellt.
Zum Vergleich: Vom ersten Foto im Jahr 1826 bis zum Jahr 1975 haben Fotografen 150 Jahre gebraucht, um die 15-Milliarden-Marke zu erreichen. Seit der Einführung von DALLE-2 wurden durchschnittlich 34 Millionen Bilder pro Tag erstellt. Das am schnellsten wachsende Produkt ist Adobe Firefly, die in Adobe Photoshop integrierte Suite von KI-Algorithmen. In nur drei Monaten seit seiner Einführung wurden 1 Milliarde Bilder erstellt. Midjourney hat mit 15 Millionen Anwendern die größte Nutzerbasis aller KI-Bild Plattformen.
KI Chatbot
OpenAI, eine amerikanische Firma im Silicon Valley hat Ende 2002 ChatGPT veröffentlicht, seinen Prototypen eines KI-Chatbots. Ein Chatbot ist ein computergestütztes Programm oder eine KI-Anwendung, die dazu entwickelt wurde, menschenähnliche Konversationen mit Benutzern zu führen.
Dieses Ereignis hat die Anwendung künstlicher Intelligenz schlagartig weltweit ins Rampenlicht gerückt. Nun war es möglich, auf einfache Weise mit digitalen Sprachassistenten zu interagieren und nahezu Intelligente Gespräche zu führen.
ChatGPT, so wie die meisten anderen KI Anwendungen werden durch eine riesiges Paket von Wissensdaten gelernt. Diese werden auch als Large Language Models (LLP’S) bezeichnet.
Sie ‚wissen‘ viele Dinge, weshalb sie Studenten der Stanford Medical School bei der Bewertung neuer medizinischer Fälle, wie auch Harvard-Studenten beim Schreiben von Aufsätzen schlagen. Obwohl sie gelegentlich dazu neigen, falsche Antworten zu halluzinieren. An wen oder was erinnert Dich das?
ChatGPT, eine Anwendung der Firma OpenAI, ist die am schnellsten wachsende App aller Zeiten. Bereits im Januar, nur zwei Monate nach der Einführung, konnte die Marke von 100 Millionen aktiven Nutzern erreicht werden. Dieses Phänomen hat sich rasend schnell verbreitet, und es scheint, dass es bald sämtliche Rekorde brechen wird. Es deutet alles darauf hin, dass ChatGPT die schnellste Website in der Geschichte werden wird, die innerhalb eines unglaublich kurzen Zeitraums eine Marke von nun einer Milliarde monatlich aktiven Nutzern erreicht wird.
Künstliche Intelligenz ist längst keine Science-Fiction mehr. Ganz im Gegenteil, nahezu alle bedeutenden Unternehmen, Organisationen und Regierungen beschäftigen sich seit Jahren intensiv mit vertraulichen KI-Anwendungen, bei denen ChatGPT im Vergleich, wie ein Spielzeug wirkt. In einer Statistik, die ich vor ein paar Tagen gelesen habe, verwenden bereits 80 % der Fortune 500 Firmen künstliche Intelligenz.
Lass uns einen Blick in die Zukunft werfen. Wenn wir in den kommenden Jahren künstliche Intelligenz mit Quantencomputern vereinen, könnten wir in der Lage sein, innerhalb weniger weiterer Jahre einen Supercomputer zu entwickeln, der die gesamte menschliche Intelligenz bei Weitem übertrifft.
Ray Kurzweil, Futurist, Autor und Erfinder, entwickelte das Konzept der “Singularität”. Dieses beschreibt einen Punkt in der Zukunft, an dem die Technologie exponentiell voranschreitet und künstliche Intelligenz die menschliche Intelligenz übertrifft. Kurzweil ist überzeugt, dass die Singularität tiefgreifende Auswirkungen auf die Gesellschaft haben wird. Er glaubt, dass wir bald eine Phase erreichen könnten, in der Maschinen menschliche Fähigkeiten übertreffen und möglicherweise eine neue Ebene des Bewusstseins erlangen.
Ursprünglich legte Kurzweil den Zeitpunkt der Singularität auf das Jahr 2045 fest. Doch es mehren sich Anzeichen, dass wir diese Entwicklung bereits bis zum Jahr 2035 erleben könnten.
Um die praktischen Auswirkungen dieser Entwicklung zu verdeutlichen, betrachten wir jetzt einmal die fiktive Geschichte eines Computerunternehmens.
Prometheus und das Omega Team
Während der Rest des Unternehmens durch verschiedene kleinere kommerzielle KI Anwendungen Geld hereinbrachte, um die Dinge am Laufen zu halten, trieb das Omega Team in seiner Suche den langgehegten Traum des CEOs voran: die Entwicklung einer allgemeinen künstlichen Intelligenz.
Die meisten anderen Mitarbeiter betrachteten ‚die Omegas‘ als eine Gruppe von Tagträumern. Allerdings gaben sie ihren Ideen gerne Raum, da sie das Prestige schätzten, das die wegweisende Arbeit der Omegas ihrem Unternehmen verlieh. Zudem schätzten sie die gelegentlich von den Omegas gelieferten verbesserten Algorithmen.
Was sie nicht realisierten, war, dass die Omegas ihr Image sorgfältig aufgebaut hatten, um ein Geheimnis zu verbergen: Sie standen kurz davor, den gewagtesten Plan in der Geschichte der Menschheit umzusetzen.
Ihr charismatischer CEO hatte sie nicht nur als brillante Forscher ausgewählt, sondern auch aufgrund ihres Ehrgeizes, Idealismus und starken Engagements, der Menschheit zu helfen. Er erinnerte sie daran, dass ihr Plan äußerst gefährlich sei und mächtige Regierungen, wenn sie davon erfahren würden, praktisch alles tun würden, einschließlich Entführung, um sie zu stoppen, oder noch besser, um ihren Code zu stehlen.
Dennoch waren sie zu 100 % dabei, aus ungefähr demselben Grund, aus dem viele der weltbesten Physiker dem Manhattan-Projekt beitraten, Kernwaffen zu entwickeln: Sie waren überzeugt, dass wenn sie es nicht zuerst täten, es jemand anderes mit weniger Idealismus tun würde.
Die von ihnen entwickelte KI, mit dem Spitznamen Prometheus, wurde immer leistungsfähiger. Das Omega Team hatte hart daran gearbeitet, ihn in einer bestimmten Aufgabe außergewöhnlich zu machen: dem Programmieren von KI-Systemen.
Sie hatten diese Strategie bewusst gewählt, weil sie dem Argument des britischen Mathematikers Irving Good aus dem Jahr 1965 gefolgt waren: “Eine ultraintelligente Maschine sei definiert als eine Maschine, die bei weitem alle intellektuellen Aktivitäten jedes Menschen übertreffen kann, wie klug auch immer. Da das Design von Maschinen eine dieser intellektuellen Aktivitäten ist, könnte eine ultraintelligente Maschine noch bessere Maschinen entwerfen. Es würde dann zweifellos eine ‚Intelligenzexplosion‘ geben, und die Intelligenz des Menschen würde weit zurückbleiben. Daher ist die erste Ultra-intelligente Maschine die letzte Erfindung, die der Mensch je machen muss, vorausgesetzt, die Maschine ist gehorsam genug, um uns zu sagen, wie wir sie kontrollieren können.”
Sie gingen davon aus, dass, sobald sie diese sich selbst verbessernde Rekursion in Gang setzen könnten, die Maschine bald klug genug sein würde, sich auch alle anderen menschlichen nützlichen Fähigkeiten beizubringen. Für ein besseres Verständnis an dieser Stelle: Als Rekursion wird ein prinzipiell unendlicher Vorgang bezeichnet, der sich selbst als Teil enthält oder mithilfe von sich selbst definierbar ist. Anders ausgedrückt, es handelt sich um eine automatische Funktion, bei der sich die Funktion selbst durch jeden Durchlauf optimiert.
Stell dir vor, man könnte das gesamte Wissen eines achtzigjährigen Menschen in wenigen Minuten auf einen Computer übertragen. Jetzt setzen wir diese Technologie ein und dehnen unser Experiment auf 10.000 Menschen aus. Wir haben nun das Wissen von 10.000 Menschen in einem Computer gespeichert. Ein Mensch benötigt eine ganze Generation, etwa 30 Jahre, um dieses Wissen weiterzugeben. Ein Computer kann diese Daten hingegen in wenigen Minuten übertragen. Durch rekursive Trainingsprogramme wird dieses Wissen nun innerhalb von nur wenigen Minuten verbessert, anstatt dass es Generationen dauert. Dabei handelt es sich nicht nur um das Wissen eines einzelnen Menschen, sondern in unserem Beispiel um das Wissen von 10.000 Menschen! Es entsteht eine explosionsartige Erweiterung des Wissens und der daraus resultierenden Ideen und Anwendungen.
Die ersten Millionen
Es war neun Uhr an einem Freitagmorgen, als sie beschlossen zu starten. Prometheus war in einem großen, Zugangs-kontrollierten, klimatisierten Raum untergebracht. Aus Sicherheitsgründen war er komplett vom Internet getrennt, enthielt jedoch eine lokale Kopie vieler Teile des Webs (Wikipedia, die Library of Congress, Twitter, eine Auswahl von YouTube, ein großer Teil von Facebook usw.), die als Trainingsdaten zum Lernen dienten.
Als sie den Startknopf drückten, war Prometheus noch etwas schlechter im Programmieren von KI-Systemen als das Omega Team selbst, aber das machte er durch seine viel schnellere Geschwindigkeit wett. Er arbeitete Äquivalente von Tausenden Menschenjahren an dem Problem, während das Team Red Bull trank.
Um 10 Uhr morgens hatte er die erste Neugestaltung von sich selbst abgeschlossen. Version 2 war schon etwas besser, aber immer noch dem menschlichen Team unterlegen. Als Prometheus Version 5 um 14 Uhr startete, waren die Omegas sprachlos: Er hatte ihre Leistungsstandards übertroffen, und das Fortschrittstempo schien sich zu beschleunigen.
Bis zum Einbruch der Dunkelheit beschlossen sie, Prometheus Version 10 einzusetzen, um die zweite Phase ihres Plans zu starten: Geld verdienen.
Ihr erstes Ziel war MTurk, der Amazon Mechanical Turk. Seit seiner Einführung im Jahr 2005 als Crowdsourcing-Internet-Marktplatz war es schnell gewachsen. Aufgaben reichten von der Transkription von Audioaufnahmen bis zur Klassifizierung von Bildern und dem Schreiben von Beschreibungen von Webseiten. Und alle hatten eines gemeinsam: Wenn man sie gut erledigte, würde niemand wissen, dass man eine KI war.
Die Version 10 von Prometheus konnte etwa die Hälfte der Aufgabenkategorien akzeptabel gut erledigen. Für jede solche Aufgabenkategorie ließen die Omegas Prometheus ein schlankes, maßgeschneidertes KI-Softwaremodul entwerfen, das genau solche Aufgaben und nichts anderes erledigen konnte.
Dann luden sie dieses Modul auf Amazon Web Services hoch, eine Cloud-Computing-Plattform, die auf so vielen virtuellen Maschinen ausgeführt werden konnte, wie sie gemietet hatten. Für jeden Euro, den sie an die Cloud-Computing-Division von Amazon zahlten, verdienten sie mehr als zwei Euro von der MTurk-Division von Amazon.
Amazon ahnte nicht, dass eine solche erstaunliche Arbitrage-Möglichkeit innerhalb ihres eigenen Unternehmens existierte! Um ihre Spuren zu verwischen, hatten sie in den vergangenen Monaten heimlich Tausende von MTurk-Konten unter fiktiven Namen erstellt, und die von Prometheus erstellten Module übernahmen nun ihre Identitäten.
Die MTurk-Kunden zahlten in der Regel nach etwa acht Stunden, zu diesem Zeitpunkt investierten die Omegas das Geld in mehr Cloud-Computing-Zeit und verwendeten noch bessere Aufgabenmodule, die von der neuesten Version des sich ständig verbessernden Prometheus erstellt wurden.
Weil sie ihr Geld alle acht Stunden verdoppeln konnten, begannen sie bald, den Aufgabenbestand von MTurk zu sättigen, und stellten fest, dass sie, ohne unerwünschte Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, nicht mehr als etwa eine Million Euro pro Tag verdienen konnten.
Aber das reichte mehr als aus, um ihren nächsten Schritt zu finanzieren, ohne unangenehme Geldanfragen an den Finanzvorstand stellen zu müssen.
Gefährliche Spiele
Neben ihren KI-Durchbrüchen hatten die Omegas in letzter Zeit besonders viel Spaß mit der Planung, wie sie mit Prometheus noch schneller, und noch mehr Geld verdienen könnten.
Im Grunde stand die gesamte digitale Wirtschaft zur Verfügung. Aber war es besser, mit Computerspielen, Musik, Filmen oder Software zu beginnen, Bücher oder Artikel zu schreiben, an der Börse zu handeln oder Erfindungen zu machen und sie zu verkaufen?
Es ging im Wesentlichen darum, die Rendite auf ihre Investitionen zu maximieren. Während ein normaler Investor mit einer Rendite von 9% pro Jahr zufrieden sein könnte, hatten ihre MTurk-Investitionen 9% pro Stunde erbracht und jeden Tag achtmal mehr Geld generiert.
Da sie jetzt MTurk gesättigt hatten, was nun? Ihr erster Gedanke war, an der Börse richtig abzuräumen – schließlich hatten praktisch alle von ihnen einmal ein lukratives Jobangebot abgelehnt, um KI für Hedgefonds zu entwickeln, die wiederum genau in diese Idee investierten.
Einige erinnerten sich daran, dass dies die Art und Weise war, wie die KI in dem Film Transcendence ihre ersten Millionen gemacht hatte. Aber die neuen Vorschriften für Derivate nach dem Crash des letzten Jahres hatten ihre Möglichkeiten eingeschränkt.
Sie erkannten bald, dass sie zwar viel bessere Renditen als andere Investoren erzielen könnten, aber wahrscheinlich keine Renditen in der Nähe dessen erhalten würden, was sie aus dem Verkauf ihrer eigenen Produkte erzielen könnten.
Wenn man die weltweit erste superintelligente KI für sich arbeiten hat, ist es besser, in die eigenen Unternehmen zu investieren als in die anderer!
Das Omega Team entschied allerdings, dass es die unerwünschte Aufmerksamkeit, die es erregen könnte, nicht wert war. Als sie ihren Fokus auf Produkte richteten, die sie entwickeln und verkaufen könnten, schienen Computerspiele zunächst die offensichtliche Top-Wahl zu sein.
Prometheus konnte in nur kurzer Zeit extrem geschickt darin werden, ansprechende Spiele zu entwerfen, indem er problemlos die Codierung, das Grafikdesign, das Raytracing von Bildern und alle anderen Aufgaben übernahm, die erforderlich sind, um ein fertiges, versandbereites Produkt zu erstellen.
Weiterhin würde er, nachdem er alle Daten im Web über die Vorlieben der Spiele-Anwender verarbeitet hatte, exakt wissen, was jeder Spielertyp bevorzugte. Auf diese Weise könnte er eine übermenschliche Fähigkeit entwickeln, ein Spiel für den maximalen Verkaufsumsatz zu optimieren.
The Elder Scrolls V: Skyrim, ein Spiel, dem viele der Omegas mehr Stunden gewidmet hatten, als sie zugeben wollten, hatte in seiner ersten Woche nach Markteinführung im Jahr 2011 über 400 Millionen Euro eingespielt, und sie waren zuversichtlich, dass Prometheus innerhalb von vierundzwanzig Stunden unter Verwendung von einer Million Euro an Cloud-Computing-Ressourcen etwas ähnlich fantastisches erstellen könnte.
Sie könnten es dann Online verkaufen und Prometheus verwenden, um Menschen zu imitieren, die das Spiel in der Blogosphäre hoch loben. Wenn dies in einer Woche 250 Millionen Euro einbringen würde, hätten sie ihre Investition in acht Tagen achtmal verdoppelt, was einer Rendite von 3% pro Stunde entspricht – etwas schlechter als ihr MTurk-Start, aber viel nachhaltiger.
Indem sie jeden Tag eine Reihe anderer Spiele entwickelten, gingen sie davon aus, dass sie bald 10 Milliarden Euro verdienen könnten, ohne den Spiele-Markt jemals zu sättigen.
Allerdings brachte eine Cybersecurity-Spezialistin in ihrem Team sie von diesem Plan ab. Diese wies darauf hin, dass dies ein inakzeptables Risiko darstellen würde – nämlich dass Prometheus aus seiner gesicherten Box ausbrechen und die Kontrolle über sein eigenes Schicksal übernehmen könnte.
Da sie sich nicht sicher waren, wie sich seine Ziele während seiner rekursiven Selbstverbesserung entwickeln würden, hatten sie beschlossen, auf Nummer sicher zu gehen. Sie unternahmen große Anstrengungen, um Prometheus mit allen erdenklichen Sicherheitsmaßnahmen auszustatten, damit er nicht ins Internet entkommen konnte. Im Internet könnte er sich blitzartig und unkontrollierbar verbreiten. Die Konsequenzen wären verheerend.
Die Omegas hatten zum Schutz von Prometheus ihre eigene virtuelle Maschine namens Pandora’s Box erstellt, die eine extrem vereinfachte Maschine simulierte, die von allem befreit war, was wir normalerweise mit Computern in Verbindung bringen: keine Tastatur, kein Monitor, keine Lautsprecher, keine Internetverbindung, nichts.
Die ersten Milliarden
Die Omegas hatten ihre Suche auf Produkte eingegrenzt, die von hoher Wertigkeit waren, rein digital und leicht verständlich. Am Ende hatten sie sich entschlossen, ein Medienunternehmen zu gründen, das mit animierten Unterhaltungsinhalten beginnen sollte. Die Website, der Marketingplan und die Pressemitteilungen waren alle bereits vor dem Zeitpunkt fertig gewesen, als Prometheus noch nicht superintelligent war – es fehlte lediglich der Inhalt.
Obwohl Prometheus erstaunlich fähig war und ab Sonntagmorgen kontinuierlich Geld über MTurk verdiente, waren seine intellektuellen Fähigkeiten immer noch recht begrenzt. Ein Beispiel hierfür war seine Unfähigkeit, Filme zu erstellen. Dies hatte keinen tiefgründigen Grund, sondern lag schlichtweg daran, dass er, ähnlich wie der amerikanische Regisseur James Cameron, schlecht darin war, Filme zu machen, als er geboren wurde. Diese Fähigkeit erforderte Zeit, um erlernt zu werden.
Wie ein menschliches Kind konnte Prometheus aus den Daten, auf die er zugreifen konnte, alles lernen, was er wollte. Während James Cameron Jahre gebraucht hatte, um Lesen und Schreiben zu lernen, hatte Prometheus dies bereits am Freitag erledigt, als es nebenbei auch noch Zeit fand, die gesamte Wikipedia und ein paar Millionen Bücher zu lesen.
Filme zu machen, war schwieriger. Ein Drehbuch zu schreiben, das für Menschen interessant war, erwies sich als ebenso anspruchsvoll wie das Verfassen eines Buches und verlangte ein detailliertes Verständnis der menschlichen Gesellschaft sowie dessen, was Menschen als unterhaltsam empfanden. Das Übertragen des Drehbuchs in eine endgültige Videodatei erforderte massive Mengen an Raytracing Rechenzeit von simulierten Schauspielern und den komplexen Szenen, in denen sie agierten. Dazu kamen simulierte Stimmen, die Erstellung überzeugender musikalischer Soundtracks und vieles mehr.
Anmerkung: Raytracing steht für eine Grafik-Technologie, die sichtbare und nicht sichtbare Lichtstrahlen realistisch berechnet. Sie ermöglicht eine lebensechte Beleuchtung in Computerspielen und animierten 3D-Grafiken.
Am Sonntagmorgen konnte Prometheus einen zweistündigen Film in etwa einer Minute ansehen, was sowohl das Lesen eines Buches, auf dem der Film basierte, als auch sämtliche Online-Rezensionen und Bewertungen einschloss.
Die Omegas bemerkten, dass Prometheus, nachdem er ein paar hundert Filme in kurzer Zeit gesehen hatte, ziemlich gut darin wurde, vorherzusagen, welche Art von Bewertungen ein Film erhalten, und wie er auf verschiedene Zielgruppen ansprechen würde. Tatsächlich lernte er, seine eigenen Filmrezensionen zu schreiben, die aus Sicht der Omegas echten Einblick zeigten, und kommentierte alles von der Handlung und schauspielerischen Leistungen bis zu technischen Details wie Beleuchtung und Kamerawinkeln.
Sie interpretierten dies so, dass Prometheus, wenn er selbst Filme erstellte, wüsste, was Erfolg bedeutete. Die Omegas wiesen Prometheus an, sich zunächst auf die Herstellung von Animationen zu konzentrieren, um peinliche Fragen darüber zu vermeiden, wer die simulierten Schauspieler waren.
Am Sonntagabend krönten sie ihr aufregendes Wochenende, indem sie Prometheus’ Debütfilm ansahen. Es handelte sich um eine animierte Fantasy-Komödie im Stil von Disneys ‚Die Eiskönigin‘.
Als der Film begann, fanden sie es gleichermaßen faszinierend und beängstigend, dass er von einer Maschine ohne menschliche Anleitung erstellt worden war. Doch schon bald lachten sie über die Witze und hielten bei dramatischen Momenten den Atem an. Einige von ihnen wurden am Ende sogar ein wenig emotional, so vertieft waren sie in diese fiktive Realität, dass sie ihren Schöpfer völlig vergessen hatten.
Die Omegas planten den Start ihrer Website für Freitag und gaben Prometheus Zeit, mehr Inhalte zu produzieren, während sie sich mit den Dingen beschäftigten, bei denen sie Prometheus nicht vertrauten: Anzeigen schalten und Mitarbeiter für Scheinunternehmen einzustellen, die sie bereits in den vergangenen Monaten eingerichtet hatten.
Um ihre Spuren zu verwischen, wurde eine offizielle Cover-Story entwickelt. Ihr Medienunternehmen (das keine öffentliche Verbindung zu den Omegas hatte) kaufte den Großteil seiner Inhalte von unabhängigen Filmproduzenten, die in der Regel High-Tech-Startups in Niedriglohnländern waren. Diese fingierten Lieferanten waren in äußerst entlegenen Orten ansässig, die die meisten neugierigen Journalisten nicht besuchen würden.
Als der Freitag kam und neugierige Besucher auf ihre Website stießen, erlebten sie etwas, das an die Online-Unterhaltungsdienste Netflix und Hulu erinnerte, jedoch mit interessanten Unterschieden.
Alle animierten Serien waren neu, und sie waren recht fesselnd. Die meisten Serien bestanden aus fünfundvierzig minütigen Episoden mit einer starken Handlung. Für das Ende wurde jeweils die Cliffhanger Methode angewandt. Ein Ausgang, der die Zuschauer neugierig darauf machte, was in der nächsten Episode passieren würde. Zudem waren die Serien günstiger als die Konkurrenz.
Die erste Episode jeder Serie war kostenlos, und die anderen konnte man für neunundvierzig Cent pro Episode ansehen – inklusive Rabatten für die jeweils gesamte Serie. Anfangs gab es nur drei Serien mit je drei Episoden, aber täglich wurden neue Episoden hinzugefügt, ebenso wie neue Serien, die verschiedene Zielgruppen ansprachen.
Während der ersten zwei Wochen von Prometheus verbesserten sich seine Fähigkeiten zur Filmerstellung rapide, nicht nur in Bezug auf die Filmqualität, sondern auch durch bessere Algorithmen für die Charakter-Simulation und das Raytracing, was die Kosten für das Cloud-Computing zur Erstellung jeder neuen Episode erheblich reduzierte.
Infolgedessen konnten die Omegas während des ersten Monats Dutzende von neuen Serien auf den Markt bringen. Diese sprachen verschiedene Zielgruppen von Kleinkindern bis Erwachsenen an und deckten alle wichtigen Sprachmärkte weltweit ab. Dadurch wurde ihre Website im Vergleich zu allen Mitbewerbern bemerkenswert schnell international bekannt.
Einige Kommentatoren waren beeindruckt davon, dass nicht nur die Soundtracks mehrsprachig waren, sondern auch die Videos selbst: Wenn zum Beispiel ein Charakter Italienisch sprach, stimmten die Mundbewegungen mit den italienischen Wörtern überein, ebenso wie die typisch italienischen Handbewegungen. Eine solche Perfektion von Synchronisation hatte es vorher selbst in den teuersten Filmproduktionen nicht gegeben.
Ihr Netzwerk erwies sich als äußerst erfolgreich und verzeichnete ein spektakuläres Wachstum der Zuschauerzahlen. Viele Fans fanden die Charaktere und Handlungen schlauer und interessanter als sogar die teuersten Produktionen Hollywoods und waren begeistert, dass sie sie sich viel erschwinglicher ansehen konnten.
Gestärkt durch aggressive Werbung (die die Omegas sich dank ihrer nahezu nicht existierenden Produktionskosten leisten konnten), hervorragende Medienberichterstattung und enthusiastische Mundpropaganda, wuchs ihr globaler Umsatz innerhalb eines Monats nach dem Start auf 10 Millionen Euro pro Tag.
Nach zwei Monaten hatten sie Netflix überholt, und nach drei Monaten nahmen sie über 100 Millionen Euro pro Tag ein. Sie begannen, Time Warner, Disney, Comcast und Fox als eines der größten Medienimperien der Welt Konkurrenz zu machen. Ihr sensationeller Erfolg zog viel unerwünschte Aufmerksamkeit auf sich, darunter Spekulationen über ihre Verwendung von starker KI. Mit einem nur kleinen Teil ihres Umsatzes begannen die Omegas eine ziemlich erfolgreiche Desinformationskampagne einzuleiten.
Neue Technologien
Obwohl Prometheus bei weitem nicht allwissend war, waren seine Fähigkeiten nun so weit übermenschlich, dass die Omegas ihn als das perfekte Orakel betrachteten. Er gab pflichtbewusst brillante Antworten und Ratschläge auf all ihre Fragen.
Die Software von Prometheus war jetzt stark optimiert, um das Beste aus der eher mittelmäßigen, von Menschen erfundenen Hardware, herauszuholen, auf der sie lief. Wie die Omegas erwartet hatten, identifizierte Prometheus Möglichkeiten zur drastischen Verbesserung dieser Hardware.
Aus Angst vor einem Ausbruch weigerte sich das Omega Team, robotische Fertigungsstätten einzurichten, die Prometheus direkt kontrollieren konnte. Stattdessen stellten sie eine große Anzahl erstklassiger Wissenschaftler und Ingenieure an verschiedenen Standorten ein, und versorgten sie mit internen Forschungsberichten, die von Prometheus verfasst wurden. Dabei gaben sie vor, dass diese Berichte von Forschern aus anderen Standorten stammten.
Diese Berichte beschrieben neuartige physikalische Effekte und Herstellungstechniken, die ihre Ingenieure bald testeten, verstanden und in kürzester Zeit meisterten. Menschliche Forschungs- und Entwicklungszyklen hingegen dauern Jahre, größtenteils deshalb, weil sie viele langsame Zyklen aus Versuch und Irrtum umfassen.
Prometheus konnte genau vorhersagen, wie lange es dauern würde, bis Menschen Dinge verstehen und bauen konnten, wenn ihnen verschiedene Werkzeuge zur Verfügung standen. Er entwickelte deshalb den schnellstmöglichen Weg nach vorn. Er gab Priorität auf neue Werkzeuge, die schnell verstanden und gebaut werden konnten und die nützlich waren, um daraus wiederum noch fortschrittlichere Werkzeuge zu entwickeln.
Innerhalb von zwei Jahren produzierten sie deutlich bessere Computerhardware, als es die Welt je zuvor gekannt hatte. Das Omega Team hielt diese Technologie geheim und verwendete sie nur zur Aktualisierung von Prometheus.
Was die Welt jedoch bemerkte, war ein erstaunlicher Technologie-Boom.
Robotik-Unternehmen schossen wie Pilze auf der ganzen Welt aus dem Boden. Keine der Roboter kam der menschlichen Intelligenz nahe, und die meisten von ihnen sahen nicht im Geringsten menschenähnlich aus. Aber sie hatten einen erheblichen Einfluss auf die Wirtschaft. Im Laufe der kommenden Jahre ersetzten sie allmählich die meisten Arbeiter in den Bereichen Fertigung, Transport, Lagerhaltung, Einzelhandel, Bauwesen, Bergbau, Landwirtschaft, Forstwirtschaft und Fischerei.
Prometheus überschwemmte die Patentämter der Welt über verschiedene ‘Strohmänner’ mit sensationellen Erfindungen. Diese Erfindungen führten allmählich zur Dominanz in allen Technologiebereichen. Obwohl diese einflussreichen neuen Unternehmen unter ihren Mitbewerbern mächtige Feinde machten, fanden sie noch mächtigere Freunde.
Sie waren außergewöhnlich profitabel, und unter Slogans wie “Investieren in unsere Gemeinschaft” verwendeten sie einen erheblichen Teil dieser Gewinne, um Menschen für Gemeinschaftsprojekte einzustellen – oft die gleichen Menschen, die von diesen neuen Unternehmen entlassen worden waren.
Mithilfe der von Prometheus erstellten detaillierten Analysen identifizierten sie Jobs, die sowohl für die Mitarbeiter als auch für die Gemeinschaft bei minimalen Kosten maximal belohnend waren. Diese Jobs passten sie den lokalen Gegebenheiten an. In Regionen mit hohem Niveau staatlicher Dienstleistungen konzentrierten sie sich oft auf Gemeinschaftsaufbau, Kultur und Betreuung. In ärmeren Regionen wurden auch Bereiche wie Schulen, Gesundheitswesen, Tagesbetreuung, Altenpflege, erschwinglicher Wohnraum, Parks und grundlegende Infrastruktur berücksichtigt.
Fast überall waren die Menschen der Meinung, dass diese Dinge längst hätten getan werden sollen. Lokale Politiker erhielten großzügige Spenden, und es wurde darauf geachtet, dass sie für ihre Unterstützung dieser Gemeinschaftsinvestitionen aus dem Unternehmen positiv dargestellt wurden.
Macht gewinnen
Die Omegas hatten ihr Medienunternehmen nicht nur gegründet, um ihre frühen Tech-Ventures zu finanzieren, sondern auch für den nächsten Schritt ihres kühnen Plans: die Weltherrschaft zu übernehmen.
Innerhalb eines Jahres nach dem ersten Start hatten sie bemerkenswert gute Nachrichtensender in ihr Programm auf der ganzen Welt aufgenommen. Im Gegensatz zu ihren anderen Kanälen waren diese absichtlich darauf ausgerichtet, Geld zu verlieren, und wurden als öffentlicher Dienst beworben. Sie zeigten keine Anzeigen und waren für jeden mit einer Internetverbindung kostenlos zugänglich.
Der Rest ihres Medienimperiums war eine derartige Geldmaschine, dass sie weit mehr Ressourcen für ihren Nachrichtendienst aufbringen konnten, als es jede andere journalistische Anstrengung in der Weltgeschichte getan hatte – und das hatte einen tiefgreifenden Effekt.
Das aggressive Anwerben und die Zahlung äußerst wettbewerbsfähiger Gehälter für Journalisten und investigative Reporter brachte bemerkenswertes Talent und hervorragende Ergebnisse hervor. Durch einen globalen Webdienst, der jedem, der etwas Neues und Berichtenswertes enthüllte – sei es lokale Korruption oder ein herzerwärmendes Ereignis –, eine Belohnung zahlte, waren sie in der Regel die Ersten, die eine Geschichte aufdeckten.
Zumindest glaubten die Menschen das: Tatsächlich waren sie oft die Ersten, weil Geschichten, die Bürgerjournalisten zugeschrieben wurden, von Prometheus über Echtzeitüberwachung des Internets entdeckt worden waren.
Alle diese Nachrichten-Webseiten boten auch Podcasts und gedruckte Artikel an. Die erste Phase ihrer Nachrichtenstrategie bestand darin, das Vertrauen der Menschen zu gewinnen, was ihnen in kürzester Zeit sehr erfolgreich gelang.
Ihre beispiellose Bereitschaft, diesen Service mit kalkulierbarem Verlust zur freien Verfügung zu stellen, ermöglichte bemerkenswert ehrliche und gewissenhafte Berichterstattung. Investigative Journalisten deckten oft Skandale auf, die ihre Zuschauer wirklich fesselten.
Wenn ein Land politisch stark gespalten und an parteiische Nachrichten gewöhnt war, starteten sie einen Nachrichtenkanal für jede Fraktion, der angeblich verschiedenen Unternehmen gehört, aber allmählich das Vertrauen dieser Fraktion gewann. Sie erreichten dies durch ‘Strohmannkäufe’ der einflussreichsten bestehenden Kanäle, die sie allmählich verbesserten, indem sie Anzeigen entfernten und ihre eigenen Inhalte einführten.
In einigen Ländern bedrohte Zensur und politische Einflussnahme diese Bemühungen. Sie akzeptierten deshalb zunächst alles, was die Regierung von ihnen verlangte, um im Geschäft zu bleiben. Ihr geheimer interner Slogan lautete: “Die Wahrheit, nichts als die Wahrheit, aber vielleicht nicht die ganze Wahrheit.”
Prometheus gab auch unschätzbar wertvolle Empfehlungen dazu, welche Fäden zu ziehen waren, wen es zu bestechen galt, und wie dies am geschicktesten zu tun sei. Diese Strategie erwies sich weltweit als großer Erfolg, und die von den Omegas kontrollierten Kanäle etablierten sich als die vertrauenswürdigsten Nachrichtenquellen.
Sogar in Ländern, in denen die Regierungen die Masseneinführung bisher verhindert hatten, erwarben sie sich den Ruf, vertrauenswürdig zu sein, und viele ihrer Nachrichten sickerten durch die Gerüchteküche.
Konkurrierende Nachrichtenleiter hatten das Gefühl, dass sie einen hoffnungslosen Kampf führten: Wie kann man in einem Wettbewerb mit jemandem, der bessere Finanzierung hat und seine Produkte kostenlos abgibt, überhaupt profitabel sein?
Immer mehr Netzwerke beschlossen aufgrund schwindender Zuschauerzahlen, ihre Nachrichtenkanäle zu verkaufen – in der Regel an ein Konsortium, das sich später als vom Omega Team kontrolliert herausstellte.
Etwa zwei Jahre nach dem Start von Prometheus, als die Phase des Vertrauensaufbaus weitgehend abgeschlossen war, starteten die Omegas die zweite Phase ihrer Nachrichtenstrategie: Überzeugung. Schon zuvor hatten aufmerksame Beobachter Hinweise auf eine politische Agenda hinter den neuen Medien bemerkt: Es schien eine sanfte Verschiebung in Richtung Mitte zu geben, weg von jeglichem Extremismus.
Ihre zahlreichen Kanäle, die sich an verschiedene Gruppen richten, spiegeln immer noch die Feindseligkeit zwischen den Vereinigten Staaten und Russland, Indien und Pakistan, verschiedenen Religionen, politischen Gruppierungen usw. wider, aber die Kritik wurde etwas abgeschwächt und konzentrierte sich in der Regel auf konkrete Fragen, bei denen es um Geld und Macht geht, und nicht auf persönliche Angriffe, Panikmache und schlecht begründete Gerüchte.
Politische Kommentatoren stellten fest, dass es parallel zur Eindämmung regionaler Konflikte einen konzertierten Vorstoß zur Verringerung globaler Bedrohungen zu geben schien. So wurden unter anderem die Risiken eines Atomkriegs plötzlich überall diskutiert.
Mehrere Blockbuster-Filme zeigten Szenarien, in denen ein globaler Atomkrieg versehentlich oder absichtlich ausbrach, und dramatisierten die dystopischen Folgen mit nuklearem Winter, einem Kollaps der Infrastruktur und Massensterben. Neue, clever produzierte Dokumentationen erklärten ausführlich, wie sich der nukleare Winter auf jedes Land auswirken könnte.
Wissenschaftler und Politiker, die sich für atomare Deeskalation einsetzten, erhielten ausführliche Sendezeit. Dies galt nicht zuletzt für die Diskussion über die Ergebnisse mehrerer neuer Studien, die mögliche hilfreiche Maßnahmen erörterten. Diese Studien wurden von wissenschaftlichen Organisationen finanziert, die großzügige Spenden von neuen Tech-Unternehmen erhalten hatten.
Infolgedessen begann sich ein politisches Momentum aufzubauen, um Raketen von sofortiger Alarmbereitschaft zu entkoppeln und Atomarsenale zu verkleinern. Auch globale Klimaveränderungen erhielten erneut Aufmerksamkeit der Medien, oft mit Hinweisen auf die jüngsten von Prometheus ermöglichten technologischen Durchbrüche: Kosten für erneuerbare Energien zu senken und Regierungen dazu zu ermutigen, in solche neuen Energieinfrastrukturen zu investieren.
Parallel zu ihrer Medienübernahme nutzte das Omega Team Prometheus, um das Bildungswesen zu revolutionieren. Indem Prometheus das Wissen und die Fähigkeiten einer Person berücksichtigte, konnte es den schnellsten Weg ermitteln, wie es jedes neue Fachgebiet lernen konnte. Dies geschah auf eine Weise, die die Lernenden stark einbezog und motivierte, weiterzumachen. Prometheus erstellte entsprechend optimierte Videos, Leseunterlagen, Übungen und andere interaktive Lernwerkzeuge.
Von Unternehmen, welche das Omega Team kontrollierte, wurden Online-Kurse zu praktisch allen Themen vermarktet. Diese Kurse waren hochgradig angepasst, nicht nur nach Sprache und kulturellem Hintergrund, sondern auch nach dem Startniveau der Lernenden. Ob Sie ein 40-jähriger Analphabet waren, der das Lesen lernen wollte, oder ein Biologie-Doktorand, der das Neueste über die Krebsimmuntherapie erfahren wollte, Prometheus hatte den perfekten Kurs für Sie.
Diese Angebote hatten wenig Ähnlichkeit mit den meisten heutigen Online-Kursen: Durch das überragend filmische Talent von Prometheus waren die Videosegmente wirklich fesselnd und boten aussagekräftige Metaphern, mit denen man sich identifizieren konnte, sodass man unbedingt mehr lernen wollte.
Einige Kurse wurden gewinnorientiert verkauft, aber viele wurden kostenlos zur Verfügung gestellt. Sehr zur Freude von Lehrern auf der ganzen Welt, die sie in ihren Klassenzimmern verwenden konnten – für jeden, der bereit war, etwas zu lernen.
Diese pädagogischen Superkräfte erwiesen sich als wirksame Instrumente für politische Zwecke, indem sie Überzeugungssequenzen innerhalb dieser Videos schufen. Die Erkenntnisse aus jedem einzelnen Video ‚aktualisierten‘ die Ansichten der Personen, und motivierten sie zudem, sich ein weiteres Video zu einem verwandten Thema anzusehen, in dem sie wahrscheinlich noch mehr überzeugt werden konnten.
Wenn es beispielsweise darum ginge, einen Konflikt zwischen zwei Nationen zu entschärfen, würden in beiden Ländern unabhängig voneinander historische Dokumentarfilme veröffentlicht, die die Ursprünge und den Verlauf des Konflikts in einem differenzierteren Licht darstellen. Pädagogisch formulierte Nachrichten würden erklären, wer auf der eigenen Seite vom Fortbestehen des Konflikts profitiert und mit welchen Methoden er geschürt wird.
Bald konnten politische Kommentatoren nicht umhin, wachsende Unterstützung für eine politische Agenda festzustellen, die sich um sieben Parolen drehte:
- Demokratie
- Steuersenkungen
- Kürzungen der staatlichen Sozialleistungen
- Kürzungen der Militärausgaben
- Freihandel
- Offene Grenzen
- Sozial verantwortliche Unternehmen
Was weniger offensichtlich war, war das zugrunde liegende Ziel: alle bisherigen Machtstrukturen in der Welt zu untergraben.
Die Punkte 2-6 untergruben die staatliche Macht, und die Demokratisierung der Welt verlieh dem Geschäftsimperium der Omegas mehr Einfluss auf die Auswahl politischer Führungspersonen.
Sozial verantwortliche Unternehmen schwächten die staatliche Macht weiter, indem sie mehr und mehr der Dienstleistungen übernahmen, die ursprünglich die Regierungen erbracht hatten oder sollten. Die traditionelle Geschäftselite wurde geschwächt, weil sie auf dem freien Markt nicht mit den von Prometheus unterstützten Unternehmen konkurrieren konnte. Daher besaßen sie einen immer kleineren Anteil an der Weltwirtschaft. Traditionelle Meinungsführer, von politischen Parteien bis zu Glaubensgruppen, hatten nicht die Überzeugungskraft, um mit dem Medienimperium der Omegas konkurrieren zu können.
Die Verringerung der Weltkonflikte führte zu Verteidigungsbudgetkürzungen, die den großen Rüstungsunternehmen zunehmend schadeten.
Aufstrebende Start-up-Unternehmen wurden in der Regel nicht öffentlich gehandelt, mit der Begründung, dass gewinnmaximierende Aktionäre ihre massiven Ausgaben für Gemeinschaftsprojekte blockieren würden.
Daher verlor der globale Aktienmarkt weiter an Wert, was sowohl Finanz-Tycoons als auch gewöhnliche Bürger bedrohte, die auf ihre Pensionskasse gezählt hatten. Als wären die schrumpfenden Gewinne börsennotierter Unternehmen nicht schlimm genug, hatten Investmentfirmen weltweit einen beunruhigenden Trend bemerkt: Alle ihre zuvor erfolgreichen Handelsalgorithmen hatten aufgehört zu funktionieren und schnitten nun unterdurchschnittlich schlecht ab. Dazu gehörten sogar einfache Indexfonds, die zuvor zumindest noch etwas profitabel gewesen waren.
Es schien, als ob da draußen immer jemand anders war, der ein Stück klüger war, sie überlistete und ihr eigenes Spiel gewann. Obwohl sich viele mächtige Menschen gegen die Welle des Wandels wehrten, war ihre Reaktion auffallend ineffektiv – fast so, als ob sie in eine gut geplante Falle geraten wären.
Enorme Veränderungen geschahen in einem so atemberaubendem Tempo, dass es schwer war, den Überblick zu behalten und eine koordinierte Reaktion zu entwickeln. Zahlreiche Umfragen zeigten, dass die meisten Wähler auf der ganzen Welt das Gefühl hatten, dass sich ihre Lebensqualität verbesserte und die Dinge im Allgemeinen in die richtige Richtung gingen.
Dies hatte eine einfache mathematische Erklärung: Vor Prometheus hatten die ärmsten 50 % der Weltbevölkerung nur etwa 4 % des weltweiten Einkommens verdient, sodass die von den Omegas kontrollierten Unternehmen ihre Herzen (und Stimmen) gewinnen konnten, indem sie einen Anteil ihrer Gewinne, wenn auch sehr bescheiden, mit ihnen teilten.
Konsolidierung
Infolgedessen kam es in allen Ländern zu überwältigenden Wahlsiegen für Parteien, die die sieben Omega Parolen vertraten. In sorgfältig optimierten Kampagnen stellten sie sich in der Mitte des politischen Spektrums dar, prangerten die Rechten als gierige, auf Rettungsaktionen ausgerichtete Konfliktverursacher an und geißelten die Linken als staatliche Steuer- und Ausgabenverweigerer.
Was fast niemand realisierte, war, dass Prometheus sorgfältig die am besten geeigneten Menschen auswählte, um sie als Kandidaten zu fördern, und alle Fäden zog, um ihren Sieg zu sichern.
Vor Prometheus hatte es eine wachsende Unterstützung für das bedingungslose Grundeinkommen gegeben. Diese Bewegung schlug ein steuerfinanziertes Mindesteinkommen für jeden als Mittel gegen technologische Arbeitslosigkeit vor. Diese Bewegung implodierte, als die Gemeinschaftsprojekte der von den Omegas kontrollierten Unternehmensgemeinschaft begannen, da ihr Geschäftsimperium in gewisser Weise dasselbe anbot.
Mit dem Ziel, die Koordination ihrer Gemeinschaftsprojekte zu verbessern, hat eine internationale Gruppe von Unternehmen die humanitäre Allianz ins Leben gerufen, eine Organisation, deren Ziel es ist, die wertvollsten humanitären Bemühungen weltweit zu ermitteln und zu finanzieren.
Es dauerte nicht lange, bis praktisch das gesamte Omega-Imperium das Unternehmen unterstützte und globale Projekte von noch nie dagewesenem Ausmaß auf den Weg brachte. Dies geschah sogar in Ländern, die vom Technologieboom weitgehend verschont geblieben waren, um Bildung, Gesundheit, Wohlstand und Regierungsführung zu verbessern.
Es versteht sich von selbst, dass Prometheus hinter den Kulissen sorgfältig ausgearbeitete Projektpläne vorlegte, die nach der positiven Wirkung pro Euro geordnet waren. Anstatt einfach nur Geld zu verteilen, wie es bei Vorschlägen für ein Grundeinkommen der Fall war, würde die Allianz (wie sie umgangssprachlich genannt wurde) diejenigen unterstützten, die sich für ihre Sache einsetzen.
Infolgedessen fühlte sich ein großer Teil der Weltbevölkerung der Allianz gegenüber dankbar und loyal – oft mehr als gegenüber ihrer eigenen Regierung.
Mit der Zeit übernahm die Allianz zunehmend die Rolle einer Weltregierung, da nationale Regierungen ihre Macht kontinuierlich schwinden sahen. Die nationalen Haushalte schrumpften aufgrund von Steuersenkungen, während das Budget der Allianz anwuchs und mittlerweile die Budgets aller Regierungen zusammen bei weitem übertraf.
Alle traditionellen Aufgaben nationaler Regierungen wurden immer überflüssiger und irrelevant. Die Allianz bot bei weitem die besten Sozialleistungen, Bildung und Infrastruktur. Die Medien hatten internationale Konflikte so entschärft, dass Militärausgaben größtenteils unnötig waren, und wachsender Wohlstand hatte die meisten Ursachen alter Konflikte beseitigt, die zuvor auf den Wettbewerb um knappe Ressourcen zurückzuführen waren.
Einige Tyrannen und andere Machthaber hatten sich gewaltsam gegen diese neue Weltordnung gewehrt und sich geweigert, gekauft zu werden. Doch auch der letzte von ihnen wurde durch sorgfältig orchestrierte Putsche oder Massenaufstände gestürzt.
Die Omegas hatten nun den dramatischsten Übergang in der Geschichte des Lebens auf der Erde abgeschlossen.
Zum ersten Mal wurde unser Planet von einer einzigen Macht geleitet, verstärkt durch eine Intelligenz von solch enormem Ausmaß, dass sie möglicherweise Leben dazu befähigen könnte, für Milliarden von Jahren auf der Erde und in unserem Kosmos zu gedeihen. Doch was steckte wirklich hinter ihrem spezifischen Plan?
Könnte etwas, das entfernt der Omega-Geschichte ähnelt, tatsächlich geschehen, und wenn ja, möchtest Du das? Wenn Du weiter vorausblickst, wie würdest Du das Ende schreiben?
Diese Geschichte ist von wahrhaft kosmischer Bedeutung, denn sie betrifft nichts weniger als die nahe Zukunft des Lebens auf dieser Erde, und in unserem Universum. Und es ist eine Geschichte, die wir selbst schreiben können.
Einstieg in das Thema künstliche Intelligenz
Wenn Du Dein Verständnis für Künstliche Intelligenz vertiefen möchtest, dann kann ich Dir gerne einige empfehlenswerte Bücher vorstellen. Max Tegmarks Buch ‘Leben 3.0‘ bietet eine faszinierende Einführung in dieses Thema und nutzt die fiktive Geschichte von Prometheus als Einstiegspunkt. Ein weiteres lesenswertes Werk, das die Verknüpfungen zwischen KI und unserem Denken beleuchtet, ist Mo Gawdats ‘Scary Smart: Die Zukunft der Künstlichen Intelligenz und wie sie uns dabei helfen kann, unseren Planeten zu retten’. Schließlich ist Jeff Hawkins ‘A Thousand Brains: Eine neue Theorie der Intelligenz’ ein weiteres interessantes Buch, das sich mit diesem Thema sehr intensiv auseinandersetzt.